A.D. 1417 - 2024


607 Jahre, 607 years, KRONEISEN



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Schlossergesellen-Rodel, vor 1417,
StA Basel, Zunftarchive, Schmieden 70 fol 1.

aus: Reininghaus, Wilfried,
"Quellen zur Geschichte der Handwerksgesellen im spätmittelalterlichen Basel", 1982, Seite 43




Dienstbrief im Bayerischen Hauptstaatsarchiv unter:
Reichsstadt Regensburg Urkunde 1426 X.11.

A.D. 1426 - 2024


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Lesbare Übertragung/ readable transformation:
Ich Maister Jörg Kronseisen von Sibenbürgen*) Püchsenmaister vergich offenlich mit dem brief das mich mein genedig
heren der Rat der Stat zu Regenspurg zu ainem püchsenmaister aufgenomen und bestellt habent von datum des briefs
auf ain gantzes Jar. Als daß si mir das iar gebnt zwantzikch Reinisch gulden tzu den quattemppery zu bezalen auf
yedein quattemper fünf Reinisch gulden. Ich sol auch dehain mein chonst vor in verhelen sonder ich sol und will in all mein
kunst treivlich und fürderlich ertzaigen wo sie der bedürffen ausserthalben und ynnerthalben der Stat wo hin das ist
und alls offt si des begerent. Si habent auch in und irr stat den gewalt behallten mir tzu halbem Jar ab zu sagen und
mir halben solt da von tzu gebn und nicht mer. Und wann ich also von in schaid in dem iar oder nach dem iar so sol noch
will ich dannoch wider so noch ir stat nicht sein noch dehaynen Irn schaden werben, di weil ich leb und ob auch ich hintz in
oder irr purgs ainem oder irrer ichtes zu sprechen hiet oder hin für in chünfftigen tzeiten gewinn darumb sol und will ich allzit
freundlich recht suchen und nehmen zu Regenspurg vor Irm Rat oder vor iren gewondlichen Richtarn nach irr Stat
rechten das ich das nicht verer waigern noch pringen sol noch enmag noch anders nyemant von meinen wegen in dhain
was als ich des alles einem gelerten aide gesworen han in den brief stat tzu hallden was dar an verschribn ist daß in und
irr Stat das alles also star und untzerbrochn verbleib darüber zu urchunde geb ich in und irr Stat den brief besigelt
mit des erwrdn weißen herrn hartman des leivntting die tzeit verweser deß Schullthaissen ambtes tzu Regenspurg Insigel
das er nach meinem vleissigen pet zu einer gezeuchtgnuss an den brief hat gehangen ym und seinen erben on Schaden und
unentgolten darunder ich mich verpind mit meinem ayd und trewn stat zu halltn was in den brief verschribn ist. Das
ist geschehn do man tzalt von Cristi gepurt viertzehn hundert Jar und darnach yn dem Sechs und Zwaintzgisten
jar des freitags nach sand dionisen tag des heiligen Bischofs.

(Dyonis = 9. Oktober. Freitag nach Dyonis im Jahr 1426 ist der 11. Oktober)





Übertragung in unsere heutige Sprache /transformed in today´s German language:

Ich, Meister Georg Kroneisen von Siebenbürgen*), Büchsenmeister, gebe öffentlich mit diesem Brief bekannt,
daß mich der Rat der Stadt Regensburg als Büchsenmeister mit dem heutigen Datum eingestellt hat. Die Amtszeit beläuft
sich auf ein Jahr. Als Gehalt erhalte ich zwanzig rheinische Gulden, die zu Quartalsbeginn zu bezahlen sind, jedes Quartal
fünf rheinische Gulden. Ich soll mein Können vor Ihnen nicht verheimlichen sondern soll und will es Ihnen treulich zeigen
und Sie jederzeit unterstützen wo Sie meine Dienste nötig haben, innerhalb und außerhalb der Stadt. Der Rat hat sich
eine Kündigungszeit von einem halben Jahr vorbehalten. Im Fall der Kündigung erhalte ich ein halbes Jahresgehalt
und nicht mehr. Wenn das Arbeitsverhältnis gelöst ist, werde ich auch, so lange ich lebe, nicht gegen die Stadt Regensburg
üble Nachrede verbreiten noch sonst wie schaden. Wegen Streitigkeiten innerhalb und außerhalb Regensburgs werde ich die
Rechtsprechung des Rates von Regensburg annehmen oder die der von ihm bestellten üblichen Richtern nach ihren Stadtrechten.
Das alles habe ich nach Belehrung mit einem Eide beschworen es zu halten, wie es hier geschrieben steht. Hiermit gebe ich es
zur Urkunde innerhalb und außerhalb der Stadt. Der Brief ist besiegelt mit dem Siegel des Herrn Hartmann, zur Zeit stellvertretender
Bürgermeister zu Regensburg. Er hat sein Siegel an den Brief gehängt. Ihm und seinen Nachkommen soll daraus kein Schaden entstehen.
Das bekräftige ich mit meinem Eid.

Geschehen am Freitag, den 11. Oktober 1426.

 



Translation in English:

I master George Kroneisen from Siebenbuergen*), master of cannons, declare and make public with this letter that
my gracious lords the council of the town of Regensburg have engaged me as a cannon master from the date of this
letter for one year. As salary they will give to me twenty Rhine Florin payable to the beginning of each quater of year,
each quater fife Rhine Florin. I should not conceal my knowledge but shall and will show it truthly to them and will
support them every time, where they need my services, within and outside the town and as often they wish it.
They have reservated themselves to have a half years notice to quit. In case of cancellation I get only a half
years salary and not more. And when I leave them within or after one year for my whole life time I will never
slander or prejudice in any way against the town of Regensburg. In case of quarrels inside or outside the town of
Regensburg I will friendly accept and never refuse the decision of the council of Regensburg or the decision of
normally designated judges of them working with their own town laws and will faithfully observe everything,
written in this letter. After instructions I have sweared with an oath to hold this all, as it is noticed here.
Herewith I give it to document within and outside the town. The letter is sealed with the seal of the venerable and wise
Mr. Hartmann, this time vice mayor of Regensburg. He has hanged his seal on this letter. No damage should hurt him
and his descendants. This I confirm with my oath.

This is done as one counts fom the birth of Christ fourteen hundret years and afterwards in the year twentysix at Friday
after Saint Dyonisius day the holy bishop (Dyonis = 9th of October. Friday after Dyonis in 1426 is the 11th of October).



*)Siebenbürgen ist nicht in Rumänien zu suchen, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit die Stadt Siegenburg bei Abensberg, ca. 30 km von Regensburg entfernt.
Siebenbuergen is not located in Rumania, but with great probability the town of Siegenburg near Abensberg, in a distance about 30 km to Regensburg.

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